Wenn der Winter das Pustertal in ein weißes Wunderland verwandelt, erwacht eine ganz besondere Atmosphäre – geprägt von alten Bräuchen und festlichen Momenten. Traditionen, die weit mehr als nostalgische Erinnerungen sind – sie sind ein lebendiges Kulturerbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird und Ausdruck von Gemeinschaft, Glauben und tiefer Heimatverbundenheit.
Rund um Kiens, genau wie in den anderen Regionen, gehört die Weihnachtszeit zu den magischsten des Jahres. Sie beginnt mit dem ersten Advent, wenn Kerzen auf dem Adventskranz entzündet und Geschichten vorgelesen werden. Am 5. und 6. Dezember ziehen der Nikolaus und die furchteinflößenden Krampusse durch die Straßen.
Während der Nikolaus kleine Geschenke bringt, sorgen die rasselnden Ketten und Glocken der Krampusse für eine schaurig-faszinierende Stimmung. Der Heiligabend wird feierlich mit der Christmette begangen und nach Weihnachten beginnt die mystische Zeit der Rauhnächte.
Familien ziehen mit Weihrauch und gesegneten Kräutern durch ihre Häuser, um Schutz und Glück für das neue Jahr zu erbitten. Bis zum Dreikönigstag segnen die Sternsinger Hausbewohner mit Liedern und alten Sprüchen.
Am Neujahrstag gehen Kinder von Haus zu Haus mit Glück- und Segenswünschen fürs neu angebrochene Jahr und erhalten dafür Süßigkeiten und kleine Geldspenden.
Über Generationen hinweg, wenn es zu kalt für die Arbeit auf den Feldern war, haben Bauern und Handwerker die langen Wintermonate genutzt, um in ihren Stuben zu schnitzen, drechseln, filzen und zu weben. Eine Tradition, die bis heute lebendig ist. Besonders das Krippenschnitzen hat eine lange Geschichte: Mit Geduld und Fingerspitzengefühl entstehen filigrane Figuren aus Holz, die in der Weihnachtszeit zahlreiche Räume schmücken.
Auch das Binden von Adventskränzen, kunstvolles Sticken und das Filzen von warmem Lodenstoff gehören zu den überlieferten Fertigkeiten, die bis heute gepflegt werden.
Neben dem Kunsthandwerk verleihen auch die regionalen Köstlichkeiten dem Winter im Pustertal eine besondere Note. In den Backstuben duftet es nach frisch gebackenen Weihnachtskeksen, würzigem Zelten, Strauben und feinen Krapfen, die traditionell in heißem Fett ausgebacken werden.
Auf den Bauernhöfen reifen in kühlen Kellern würziger Almkäse und luftgetrockneter Speck, während in der bekannten Destillerie Bergila nach alter Tradition ätherische Öle aus Latschenkiefern und Zirben entstehen – wohltuende Düfte, die an verschneite Bergwälder erinnern.
Mitten in den Bergen, mitten im Grün, nahe des schillernden Issinger Weihers, duften tausende Kräuter auf weiten, gehegten und gepflegten Flächen.
Bei Bergila werden hochwertige Produkte aus heimischen Berg- und Wiesenkräutern hergestellt und auch Latschenöl gebrannt. Heilsalben und Tinkturen, Tees und Naturkosmetika, ätherische Öle und Schnäpse - das alles entsteht aus kontrolliert biologischem Anbau. Doch das ist nur einer der Hersteller von lokalen Produkten in Kiens und Umgebung.
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